Jordanien
Vortrag
Joachim Willeitner
In der nicht zur Ruhe kommenden Krisenregion Nahost präsentiert sich das Königreich Jordanien als einer der wenigen stabilen Staaten. Mit großem Geschick schafft König Abdallah II., der 1999 die Nachfolge seines Vaters Hussein antrat, den Spagat zwischen der arabischen und der westlichen Welt. Dass gerade dieser relativ kleine Staat, der erst 1946 seine Unabhängigkeit erlangte, diese Schlüsselposition einnimmt, ist teils auch in seiner Historie begründet. Denn das regierende Herrscherhaus der Haschemiten war zuvor im Hedschas ansässig und kontrollierte dort seit den Anfängen des Islam die heiligen Städte Mekka und Medina, bevor es 1924 von den Saudis vertrieben wurde. Da es dadurch seine Linie bis auf Mohammed zurückverfolgen kann, genießt es im sunnitischen Islam eine besondere Achtung.